DISCOVERY WEEKEND + WERKSTATT MUSIKTHEATER | FOTOS & NACHLESE

Glücklich-erschöpfte Gesichter waren am Sonntagabend nach drei Tagen „Discovery Weekend“ mit 50 Mikrokonzerten, Instrumentenlaboren und drei ausverkauften Aufführungen des Musiktheaterspektakels „Brundibar / Mahagonny-Songspiel“ vor den nun geschlossenen Türen der Akademie zu sehen. Die Aufräumarbeiten waren geschafft und der nächste Arbeitstag in wenigen Stunden schien für die Verwaltung, das Info-Team und den technischen Hauswart noch weit entfernt. Wochen- und monatelang wurde dieses Wochenende für die Darmstädter Stadtgesellschaft durch Lehrkräfte und Verwaltung, Musikschüler*innen und Studierende vorbereitet. So manch‘ einer munkelte, dass die Beteiligten am Opernprojekt wohl sicherlich in der Akademie übernachten müssten. Zwischendurch wurde eine neue Lichtanlage im Wilhelm-Petersen-Saal installiert, der Fundus des Staatstheaters geplündert,  Theaterschminkerei gelernt und eben  eine abendfüllende Musiktheaterproduktion parallel zu einem „Tag der offenen Tür“ und dem „Normalbetrieb“ ins Werk gesetzt.

Haben sich der Aufwand, durchwachte Nächte, unzählige mit Proben gefüllte Stunden, Kämpfe um Räume, künstlerische Qualität und das letzte Mittagsgericht im Café Melody denn am Ende auch gelohnt, ist man geneigt zu fragen. In einer so vielgliedrigen Institution wie der Akademie für Tonkunst wird es darauf immer eine Vielzahl von Antworten geben, die es alle gilt wahrzunehmen. Vielleicht ziemt sich die Fragen nach dem „Unterm-Strich“ in der Kunst auch überhaupt gar nicht.

Was haben wir geschafft? Das „Discovery Weekend“ stand am Ende eines Prozesses, der die Beteiligten verschiedenster Gewerke durch harte künstlerische Arbeit, kollegiale Flexibilität, Empathie sowie große Freude an und Ernsthaftigkeit in der pädagogischen Arbeit stärker zusammenschweißt hat. Dazu kommen natürlich knirschende Reibereien im Kampf um die Sache. Auch diese sind wichtig, sie gehören zum Wachsen und darauf können wir aufbauen.

Was wir als Haus geschafft haben und seit Jahrzehnten schaffen ist, für die Lernenden und die Lehrenden einen alternativen sinnlichen Erfahrungsraum zu schaffen, der Begegnungen in und durch Kunst ermöglicht. Dazu gehört Mut und Reflexion. Tugenden, die in der Verteidigung dieser lebensnotwendigen Räume – Räume geprägt von Freiheit und Offenheit – Not tun. Darauf können wir stolz sein.

Folgendes wollen wir aber nun doch nicht verhehlen: Das Publikum tobte vor Freude ob einer spektakulären Produktion, die die Zusammenarbeit zwischen Musikschule und Berufsakademie, Solist*innen, Chören, und Orchestermusiker*innen in den Fokus stellte. Am „Tag der offenen Tür“ platzte die Akademie aus allen Nähten und überall schaute man in inspirierte Gesichter von Kindern, Eltern und Großeltern. 

Wir danken allen beteiligten Schüler*innen, Studierenden, Lehrkräften und Verwaltungsangestellten für den großartigen Einsatz!

Nächstes Mal wird’s noch schöner! 

 

Arne Gieshoff für das Veranstaltungsteam

 

Fotos: Robert Schittko & privat

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