Montag, 24.04.2023 | 19:00

Darmstädter Förderkreis Kultur e.V.

Centralstation

Preisverleihung Darmstädter Musikpreis

Die junge Komponistin und Akademie-Alumna Jadwiga Frej erhält das Stipendium des Darmstädter Musikpreises. Der Hauptpreis geht an den Jazz-Bassisten Norbert Dömling. In der Jury waren, neben Vertreter*innen das Jazzinstituts, des Staatstheaters, des INMM und der Centralstation, Akademie-Direktor Prof. Thomas E. Bauer für die AfT und Kompositionsdozent Arne Gieshoff für das Internationale Musikinstitut Darmstadt vertreten.

 

PRESSEMITTEILUNG

Der Darmstädter Musikpreis 2023 geht an den in Seeheim-Jugenheim wohnenden Bassisten und
Komponisten Norbert Dömling. Der Musikpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einem Preisträgerkonzert verbunden. Das Stipendium zum Musikpreis 2023 in Höhe von 2.000 Euro erhält die junge Komponistin Jadwiga Frej.
 
Der frühere Darmstädter Oberbürgermeister Peter Benz, Vorsitzender des Darmstädter Förderkreises Kultur, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Darmstadt, Dr. Sascha Ahnert, stellten die Preisträger vor. Die Musikpreisverleihung mit öffentlichem Konzert ist am Montag, 24. April 2023, um 19 Uhr in der Centralstation (Saal 3. OG). Die Laudatio auf den Musikpreisträger hält Dr. Wolfram Knauer, der Direktor des Jazzinstituts.
 
Die Jury würdigt den 1952 in Würzburg geborenen Norbert Dömling, der seit Anfang der 1970er im Bereich von Jazzrock und Modern Jazz als virtuoser E-Bassist und Kontrabassist hervorgetreten ist und damit eine einzigartige Musikerpersönlichkeit mit einer jahrzehntelangen internationalen Karriere, die ihn mit vielen Weltstars des Jazz und der Fusion-Musik zusammengeführt hat. Norbert Dömling spielte unter anderem in der legendären Fusionband „Missus Beastly“ sowie in Toto Blankes „Electric Circus“. Zu seinen internationalen musikalischen Partnern gehören Persönlichkeiten wie Joachim Kühn, Jasper van’t Hof, Charlie Mariano, Christof Lauer, Wolfgang Dauner, Zbigniew Seifert, Janusz Stefański, Leszek Zadlo, Tony Lakatos, Stu Goldberg, Trilok Gurtu, Ramesh Shotham, Tomasz Stańko, Billy Cobham, Peter Horton, Toots Thielemans, Bireli Lagrene, Dom Um Romao oder Carlo Rizzo. Zu Dömlings Trio „Jazz meets Tango “ gehörte der argentinische Bandoneonist Juan Jose Mosalini, mit dem er zwischen 1990 bis 1996 durch ganz Europa tourte.
 
Seit vielen Jahren bringt sich der Wahlseeheimer auch mit zahlreichen Projekten mit Musiker*innen aus Darmstadt und der Rhein-Main-Region ein. Dazu gehören das Fifty Fingers Acoustic Orchestra mit Gitarrist Ali Neander und Akkordeonist Martin Wagner oder zuletzt sein Duo-Projekt Flute‘n’Bass mit Flötistin Stephanie Wagner. Dömling fasziniert ebenso bei Solokonzerten und in weiteren kammermusikalischen Besetzungen, die sein feinsinniges Bass-Spiel besonders zur Geltung bringen.
Seine Bedeutung und internationale Ausstrahlung für das Musikleben der Stadt Darmstadt lässt sich nur mit der von Jürgen Wuchner vergleichen, mit dem er etwa im „Bassic Trio“ oder im „Kontrabassquintett“ zusammenspielte. Seiner Weltkarriere zum Trotz pflegt Dömling ein zurückhaltendes, bescheidenes Auftreten. Die Jury des Darmstädter Musikpreises möchte mit der Vergabe des Musikpreises 2023 für Dömlings Lebenswerk, die öffentliche Anerkennung aussprechen, die dieser faszinierenden Künstlerpersönlichkeit schon lange gebührt.
Die Jury des Darmstädter Musikpreises hat der Nachwuchskünstlerin Jadwiga Frej das diesjährige Stipendium zuerkannt. Frejs Musik existiert an der Schnittstelle zwischen theatraler und musikalischer Aktion. Sie komponiert nicht allein Töne, Rhythmen und Formen, sondern Gesamtsituationen: Klang, Raum, Licht, Audiodokumente, elektronische Klänge und den Körper der Interpreten. Dabei entstehen bestechend-klare, humorvoll-hintersinnige musiktheatrale Formen.
 
Darmstädtern ist die 1997 in Polen geborene Künstlerin bereits bestens bekannt: Als ehemaliges Mitglied der Kompositionsklasse für Kinder und Jugendliche der Akademie für Tonkunst wirkte sie als Komponistin am Musiktheaterprojekt “Der Prinz von Jemen” für das Staatstheater Darmstadt mit. Seitdem ist auch die nationale und internationale Musikwelt zurecht auf sie aufmerksam geworden: Renommierte Ensembles wie die Neuen Vocalsolisten Stuttgart, die Sinfonietta Dresden und das El Perro Andaluz Ensemble spielen ihre Werke. Ihr Schlagwerkstück „rein.l.ich” wurde beim Zeitströme-Festival 2020 an der Akademie für Tonkunst anlässlich des Jubiläums der Kompositionsklasse zur Aufführung gebracht. 2019 bist 2022 war sie Stipendiatin der Akademie „Musiktheater heute”. In diesem Rahmen wurde im Dezember 2022 ihr neues Musiktheater im Frankfurt LAB mit dem Ensemble Modern und Sänger:innen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt uraufgeführt. Jadwiga Frej, die seit 2004 in Deutschland lebt, ist eine äußerst talentierte junge Künstlerin mit einem bereits sehr beachtlichen musikalischen Werdegang und eine würdige Stipendiatin für den Darmstädter Musikpreis 2023.
 
Der Darmstädter Musikpreis ist ein Gemeinschaftswerk des Darmstädter Förderkreises Kultur e.V. und der Sparkasse Darmstadt. Er wird seit 2005 jährlich verliehen. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir dank der Sparkasse Darmstadt, als zuverlässigen Partner im Kultursponsoring, den Darmstädter Musikpreis seit vielen Jahren verleihen können“, betont Peter Benz, Vorsitzender des Darmstädter Förderkreises Kultur. „Die Juryentscheidungen zeichneten stets hochkarätige Musiker aus. Das ist immer wie ein Empfehlungsschreiben für unseren regionalen Kulturstandort und wirkt weit über Darmstadt hinaus“, sagt Dr. Sascha Ahnert, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Darmstadt.
 
Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Vorschläge für die Vergabe kommen ausschließlich aus der Jury, die aus unabhängigen Fachleuten unterschiedlicher Musikrichtungen und dem Kulturbereich allgemein besteht. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Meike Heinigk (Centralstation), Michael Bossong (Jazzinstitut), Robin Hoffmann (Institut für Neue Musik und Musikerziehung), Arne Gieshoff  (Internationales Musikinstitut), Professor Thomas E. Bauer (Akademie für Tonkunst) und Gernot Wojnarowicz (Staatstheater Darmstadt).